von Achim Diermeier
Klappentext:
Der junge Prinz Alberich ist untröstlich: Sein über alles geliebter Mann ist tot. Wie soll das Leben ohne ihn nur weitergehen?
Alberich verliert jeglichen Lebensmut, isst und trinkt nicht mehr und zieht sich von der Welt zurück.
Da steht eines Abends der Gemahl als Geist vor dem Bett des Prinzen und drängt ihn, sich einen neuen Partner zu suchen.
Um die Seele seines verstorbenen Geliebten zu retten, macht sich der Prinz schließlich widerstrebend daran, den richtigen Mann zu finden. Dies erweist sich jedoch als nahezu unlösbares Unterfangen.
Zum Glück ist Alberich auf seiner Suche nicht allein: Die kluge Königinmutter, das magische Kräuterweiblein und nicht zuletzt eine weiße Taube stehen ihm tatkräftig und Mut machend zur Seite…
Im Tonfall klassischer Märchen à la Grimm und Andersen erzählt „Der einsame Prinz“ von sehr aktuellen Themen wie dem Umgang mit Verlust, Trauer, Depression und toxischer Männlichkeit und macht gleichzeitig Mut, zu sich und den eigenen Emotionen und Überzeugungen zu stehen.
Ein zutiefst bewegendes Buch, auch für Märchenfans und RomantikerInnen
Für alle Wesen ab 14
Buchcover: © Martina Grandhomme, Rinteln
Bild: © ›Buchsüchtig-Queerblog‹
Meine Meinung:
Ein melancholisches Märchen über den Verlust eines geliebten Menschen und welch große Lücke dieser hinterlässt. Aber auch eine Geschichte über den Weg danach und wie es weitergehen könnte, auch wenn das Ziel nicht gleich erreicht wird. Den richtigen Menschen zu finden, kann sich als sehr schwierig und kompliziert erweisen. Und genau so ergeht es dem Prinzen in dieser Geschichte, der nach vorne blicken will und sein Herz für einen neuen Mann öffnen möchte. Aber alle Kandidaten erweisen sich als unpassend und so gestaltet sich seine Suche schwieriger als gedacht. Was ich absolut verstehen konnte, denn der ‚Eine‘ läuft einem nicht hundertmal im Leben über den Weg. Manchen begegnet der „eine Mensch“ niemals und manchen nur einmal im Leben.
In diesem Märchen trifft man auf Verlust, auf Trauer und Hoffnung. Auf Dunkelheit und Licht. Und natürlich auf Alberich und seinen Weg durch die Verarbeitung seines Verlustes.
Ich mochte das Märchen von Achim Diermeier sehr gerne und lege es jedem ans Herz, der für eine kurze Zeit der Realität entfliehen will und sie doch nicht aus den Augen verlieren möchte. Denn auch wenn „Der einsame Prinz“ ein Märchen ist, so steckt doch unendlich viel Realität darin, mit der wir uns alle früher oder später befassen müssen, wenn wir es nicht schon getan haben.
Am Ende des dunklen Tunnels gibt es immer die Chance auf Licht, Hoffnung und eine weitere Chance. Für mich hätte das Buch gerne noch einige Seiten mehr beinhalten dürfen, aber auch ohne diese habe ich die Zeit mit Alberich genossen, denn Achim Diermeier hat seine Geschichte mit viel Gefühl und Herz geschrieben.
Erscheinungsdatum: 26. Juli 2023
Seitenzahl Taschenbuch: 22