von C. Dewi
Klappentext:
Er hat den Körper eines Tänzers und den Willen eines Kriegers. Eine Mischung, die tödlich für ihn sein wird. Er sieht mir tief in die Augen, ich kann den letzten Funken Unglaube darin erkennen. Der rationale Teil von ihm, der nicht glauben kann, was gerade im Schatten der um uns aufragenden Gebäude geschieht. Der Rest von ihm ist Kampf. Er wird sich so teuer wie möglich verkaufen. Seit Tausenden von Jahren durchstreift der Schatten die Welt, stets auf der Suche nach menschlicher Beute. Sein Durst ist das Einzige, was ihn antreibt. Bis er auf den aufstrebenden Tänzer David trifft, der es schafft, den Schatten an sich zu binden. Beide Männer werden in einen Strudel aus Hass, Gewalt und Lust gezogen, dem sie nicht entkommen können.
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© C. Dewi
Buchcover: © ancutici kommunikationsdesign, Stuttgart; Bildmaterial: © Peter Torsal
Bild: © ›Buchsüchtig Queerblog‹
Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit Gewalt, Blut und Lust. Ein jedes dieser Dinge stärker als das Andere und ich habe das erste Kapitel wie in einem Rausch inhaliert und wollte immer mehr und mehr. Genauso wie die beiden, die sich nicht wehren konnten gegen das was zwischen ihnen begann und seinen Lauf nahm. Der Plan ging nicht auf, die Rollen wechselten und das Ergebnis war keinesfalls so, wie gedacht. Absolut fantastisch. Mit dem ersten Aufeinandertreffen kam die Sucht. Unumkehrbar, übermächtig, gnadenlos. Und an deren Ende wartete der Tod… Allerdings war dieser noch nicht an der Reihe. Zu mächtig waren all die anderen Gefühle, die Raum forderten, Aufmerksamkeit und Befriedigung erzwangen und die Beiden bar jeder Vernunft aneinanderketteten. Es gab kein Zurück, kein ‚Davor‘ und keine Chance die Ereignisse ungeschehen zu machen, umzukehren oder zu beenden. Nur ein Hier und Jetzt.
Ein winziger Funke Vernunft zeigte sich kurz und verhinderte eine Katastrophe. Der Tod wurde mehrere Male abgewehrt und wartete scheinbar doch nur auf seinen Einsatz, der unweigerlich kommen müsste. Aber zunächst schuf er Raum für Dankbarkeit und Rettung in letzter Sekunde. Und so wie der Tod wartete, so stürmte die Leidenschaft voran. Unaufhaltsam, rücksichtslos und alles andere unter sich begrabend. Ich glaube, dass niemand gegen das Schicksal eine Chance hatte. Es musste alles so kommen. Unabhängig von den eigentlichen, ursprünglichen Motiven und Gefühlen, bei denen auch die Vergangenheit eine gewichtige Rolle spielte.
Ich habe das Buch in einem Atemzug durchgelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Schon damals ging es mir mit „Staub und Stolz“ ähnlich und bei beiden Bücher lag es an den Protagonisten. Auch in diesem Buch sind sie nicht eindimensional und lassen sich nicht in gut und böse einteilen. Sie sind facettenreich und sowohl Opfer, wie auch Täter. Freund, wie Feind. Licht und Schatten… Tänzer und Schatten… So schlicht wie der Titel vielleicht klingen mag, so treffend ist er. In diesem Buch ging es für mich vorrangig um die Gegensätze und darum, was sie verbindet, eins werden lässt und dass es zwar schwarz und weiß gibt, aber sie viel mehr sind, als bloße Gegensätze. Die Gefühle in diesem Buch waren für mich real, greifbar und gnadenlos ehrlich. Ich habe sie geliebt, so sehr… Ohne sie hätte nichts von dem was geschah, passieren können und die Geschichte hätte nicht diesen Zauber entwickelt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mich dieses Buch so sehr fesseln würde, aber ich konnte mich der Geschichte schon nach wenigen Seiten nicht mehr entziehen, was vor allem dem Schreibstil C. Dewis geschuldet ist, der mich sanft aber unerbittlich gefangen nahm und mich nicht entkommen ließ. Genauso wie die beiden Männer dieser Geschichte keine Chance gegen Ihr Schicksal hatten und alles genau so kommen musste. Mit all den unvermeidbaren, all den wunderbaren, grausamen, leuchtenden, hoffnungsvollen und verzweifelten Momenten, die diese Geschichte so einzigartig und fesselnd machen.
Erscheinungsdatum: 22. September 2014
Seitenzahl Taschenbuch: 132