von Saskia Diepold
Klappentext:
Denk an die oberste Regel! Erzähle niemandem davon!
Jahrelang wurde Lias dieses Gebot eingebläut. Keine Menschenseele soll von der Gabe erfahren, die ihn mit seinem Ziehvater Sam verbindet. Aber ist es gerecht, dass Lias in den Gedanken seines Freundes lesen kann wie in einem offenen Buch, während er selbst so ein großes Geheimnis mit sich herumträgt?
In einer schicksalsträchtigen Nacht entschließt er sich dazu, die oberste Regel zu brechen und seinem Freund Arian endlich die Wahrheit über sich zu erzählen. Dabei ahnt er nicht, welche Ereignisse er damit in Gang setzt.
Hinter dem Nebel beginnt Lias Suche nach der Wahrheit, nach seiner Liebe und nach sich selbst.
Buchcover: © Jona Dreyer; Bildmaterial: © depositphotos.com
Bild: © ›Buchsüchtig-Queerblog‹
Meine Meinung:
Dass es Lias war, der die Geschichte erzählte, reimte ich mir aus dem Klappentext zusammen, denn im Buch selbst wird anfangs kein Name genannt. Vielleicht habe es auch überlesen. Nur der Ziehvater des/der Erzählenden hat einen Namen. Und auch die Welt in der Sie leben hat irgendwie keinen Namen. Für mich war das eigenwillig, denn ich fühlte mich beim Lesen wie in einem Vakuum. An einer Stelle im Buch steht „Dieser Anblick war mir bisher vergönnt geblieben.“ Im Text klang es eher so, als wenn etwas verwehrt und nicht zuteil wurde. Das Wort „vergönnt“ wurde in seiner Bedeutung also ins Gegenteil verkehrt und seines eigentlichen Sinnes beraubt. Ein Punkt, der mich im Text stolpern ließ. Das Buch und ich hatten somit leider keinen idealen Start. Und auch später stolperte ich bei dem Satz „Einfach einen Schritt vor den anderen.“ Einen Fuß vor den anderen würde Sinn machen, oder auch ein Schritt nach dem anderen. Aber so ergab dieser Satz für mich leider wenig Sinn.
Etwas später fand ich dann heraus, dass es in dieser Geschichte um Lias und Arian geht. Und um die Geheimnisse, die Lias vor Arian verborgen hält und deren Existenz ihre Beziehung belastet. Und nicht nur ihre Beziehung gestaltet sich schwierig, auch die Bande zwischen Lias und seinem Ziehvater stehen unter keinem guten Stern, da Grenzen überschritten wurden, die in jedem Fall hätten respektiert werden müssen. Das alles verlor dann aber irgendwann an Bedeutung, denn Lias erwacht in einem Albtraum, in dem alles bisher Dagewesene plötzlich verschwunden ist oder nur als leere Hülle zurückblieb. Er war in diesem Moment sehr allein und verwirrt und er tat mir leid.
Wie bei jedem Fantasy-Buch gibt es für den Helden viele Fragen zu klären. Meist empfinde ich das als spannend und aufregend und kann den Weg zur Lösung nicht abwarten. In diesem Buch war es leider nicht so. Zwar war mir Lias nicht gänzlich unsympathisch, aber selbst nach einem Viertel des Buches war mir die Geschichte immer noch zu weich und zu fluffig. Es kam leider keine Spannung bei mir auf und die Geschichte fesselte mich dementsprechend auch nicht. Zudem empfand ich leider auch den ständigen unausgesprochen Gedanken des Hauptprotagonisten als anstrengend. Jede Handlung wird von ihm mit einem gedanklichen Kommentar bedacht. Ob er nun ein Lächeln ist, das sich auf Lippen stiehlt, oder eine beiläufige Geste seines Gesprächspartners. Nichts bleibt von ihm unkommentiert. Ich möchte gerne wissen was passiert, aber es in der Form zu erfahren, war nicht mein Fall.
Ich habe das Buch nach etwa 35% abgebrochen da es für mich, aufgrund des Schreibstils und der mir fehlenden Spannung, zu anstrengend wurde es weiterzulesen. Für Fantasy-Fans ist es sicher etwas, aber ich habe unter anderem Hintergrundinformationen vermisst. Vielleicht kamen sie nach den 35%, die ich gelesen habe. Aber bis dahin erfuhr ich leider nicht, wie das Land heißt, in dem die Geschichte spielt und in welchem Jahr sie angesiedelt ist. Eine Stadt wurde benannt. Serna. Aber mehr habe ich leider nicht herausgefunden.
Erscheinungsdatum: 1. Mai 2021
Seitenzahl Taschenbuch: 285