von Julia Dankers
Klappentext:
Jojo geht in einem alten rosa VW-Bus auf Tour, um ihr Herz frei zu bekommen. Unterwegs nimmt sie Anhalterin Lea mit nach „Irgendwo“. Die beiden landen in Kalifornien an der Ostsee (den Ort gibt es wirklich!), wo ein scheues Techtelmechtel beginnt. Bis Lea eines Tages am Strand die wesentlich ältere Magda trifft …
Nicht nur in Herzensfragen geht es in diesem skurril romantischen ›Road Movie‹ t(o)urbulent zu: Da verschwindet die Handtasche einer alten Dame, ein Gefrierbeutel mit fragwürdigem Inhalt taucht auf und ein Tankstellenraub ruft die Polizei auf den Plan. Ganz zu schweigen von Frau Meier und ihrem Neffen…
Buchcover: © Atelier Katharinas unter Verwendung des Fotos »Hippie Bus with hearts« von © Giovanni Cancemi – Fotolia.com
Bild: © ›Buchsüchtig-Queerblog‹
Meine Meinung:
Jojo und Lea schienen mir beide etwas verloren in der Welt zu sein. Sie habe beide kein richtiges Ziel oder Pläne und lassen sich treiben. Ich mochte es, dass sie sich über den Weg liefen und ich mochte auch das leichte Knistern zwischen ihnen, dass sich vorsichtig und zurückhaltend zeigte, aber definitiv da war. Sie näherten sich langsam und sehr vorsichtig an, denn Lea trägt ein Geheimnis mit sich herum, dass sie Jojo nicht anvertrauen kann, ohne alles zu zerstören. Sie muss behutsam vorgehen, um Jojo nicht sofort von sich zu stoßen und ihnen eine Chance zu geben, die sie beide verdient haben.
Als ich Magda kennenlernte, schien auch sie mir etwas verloren. Eine Affäre hat alles über den Haufen geworfen und sie muss sich neu orientieren. Ich war mir nicht gleich sicher, ob ich sie mag. Zumindest schien sie selbstbewusst und zeigte das auch Lea gegenüber. Das wiederum gefiel mir und ich mochte an ihr, dass sie nicht so durchschaubar war.
An sich befanden sich alle Frauen auf einer Reise, einer Suche nach sich selbst und einem Ziel um anzukommen und zu finden, was sie glücklich macht. Und wie immer und überall, ist das Ziel mehr oder weniger dasselbe.
Julia hat diese Geschichte sehr lebendig und lebensnah geschrieben und ließ mich an jedem Moment teilhaben. Ihre Frauen sind menschlich, liebenswert und ich mochte es sehr, dass sie keine perfekten Püppchen waren, die langweilig vor sich hin leben. Jede von ihnen hat eine Vergangenheit und ihre Leben sind miteinander verflochten. Auch ist keine der Frauen ausschließlich böse oder gut. Sie haben sowohl gute, liebenswerte Seiten, wie auch Charakterzüge, die nicht so perfekt sind. Diese Mischung mochte ich sehr, denn nichts langweilt mich mehr, als Charaktere ohne Ecken und Kanten. Mich hat das Buch unterhalten und ich habe es sehr gerne gelesen, da ich „Julias Frauen“ alle auf ihre Art mochte und auch verstehen konnte.
Erscheinungsdatum: 1. September 2015 im Ulrike Helmer Verlag
Seitenzahl Taschenbuch: 216