von Sandra Busch
Klappentext:
Ich bin kein Snob. Bestimmt nicht. Ich trage nur gerne Anzüge und lege Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Und in dieses winzige Nest bin ich nicht freiwillig gezogen, sondern ich wurde wegen dienstlicher Diskrepanzen versetzt. Damit hat man weder mir und schon gar nicht Bloomwell einen Gefallen getan, denn ich stoße bereits in den ersten Tagen auf Ungereimtheiten in diesem recht beschaulichen Ort. Zum Glück punktet das Dorf durch seinen attraktiven Handwerker …
Bild: © Buchsüchtig
Buchcover: © Dead Soft Verlag
Meine Meinung:
Ich habe mich sofort sehr wohl gefühlt in Bloomwell. Dass es Alastair nicht so ging, tat mir sehr leid, aber ich konnte ihn gut verstehen, da sein erster Tag tatsächlich alles andere als ideal verlief. Und auch in der folgenden Zeit verhielt sich die Dorfgemeinschaft, abgesehen von Nathan und George, ihm gegenüber nicht gerade zugänglich. Man spürte direkt, dass sie etwas vor Alastair verheimlichten. Aber was?
Sandra Busch spickte Ihre Geschichte mit wunderbar schwarzem Humor, der mir außerordentlich gut gefiel. Gerade George, Alastairs Kollege, zeichnete sich dadurch aus.
Und obwohl Nathan auf mich sehr sympathisch wirkte, bezweifelte ich, dass er auch der ist, für den er sich ausgab. Allein schon aufgrund der eigenwilligen Stimmung, die im Dorf herrschte, kam er mir seltsam vor. Genauso wie ich es als befremdlich empfand, dass sämtliche Dorfbewohner immer wieder erklärten wie ruhig, gesittet, rechtschaffen und anständig Bloomwell doch ist. Wenn man immer wieder etwas betonen muss, ist es meist so, dass das genaue Gegenteil der Wahrheit entspricht.
Glücklicherweise ist Alastair ein helles Köpfchen, das sich nicht so leicht einwickeln lässt. Auch wenn er in seiner Art manchmal etwas umständlich und versnobt ist, jedoch stets auf eine sympathische und liebenswerte Art, verliert er nie aus den Augen, dass er etwas in Erfahrung bringen will und lässt sich nicht einwickeln. Das war ein Wesenszug, den ich sehr an ihm mochte.
Es gab einige Szenen, bei denen ich lachen musste. Das schaffen Bücher nur sehr selten bei mir, da ich nicht jede Form von Humor witzig finde. In diesem Buch gab es allerdings eine wundervolle Szene unter einem Baum bei der eine Hand gehalten wird. Klingt wenig spektakulär, aber wer die Szene liest wird wissen, warum ich mich vor Lachen gekugelt habe. Schwarzer Humor ist eine sehr feine Sache und hier zog er sich wie der sprichwörtliche rote Faden durch das gesamte Buch.
Auf jeden Fall habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt und es fiel mir unendlich schwer Bloomwell und Alastair zu verlassen. Wäre das Buch doppelt so dick, wäre die Zeit trotzdem wie im Flug vergangen, denn die Geschichte um Bloomwell und Alastair ist durchweg spannend und witzig, mit der genau der richtigen Mischung aus Krimi, Romanze und Komödie. Für mich ein absolutes Wohlfühlbuch, welches ich definitiv noch einmal lesen werde.
Erscheinungsdatum: 7. September 2020 im Dead Soft Verlag
Seitenzahl Taschenbuch: 361 Seiten