Il Gusto di Lauro – Lucas Rezepte

von Jobst Mahrenholz

Klappentext:
Luca Lauro hat einen großen Lebenstraum: ein grandioser Koch zu werden, im elterlichen Restaurant an der Adria. Doch ein mitreißender Halbjapaner, eine Hand voll Geschwister, ungnädige Elternurteile, eine Fernsehshow zur besten Sendezeit, der schmerzhafte Verlust eines Körperteils sowie ein Kloster im Apennin bringen die geradlinigen Ziele des leidenschaftlichen Kochs komplett durcheinander.

In „Lucas Rezepte“ geht es um Leidenschaft, um die des Kochens und die des Genießens. Und nicht zuletzt um die Liebe. Eine Liebe, die es nach Ansicht einiger so überhaupt nicht geben dürfte.

Bild: © Buchsüchtig
Coverbild: © deadsoft Verlag

Meine Meinung:
Luca schlich sich nicht in mein Herz, er überrannte es. Seine ganze Art, seine Leidenschaft und sein Wesen, alles einfach alles an ihm habe ich geliebt. Er ist so wunderbar menschlich mit seinen Schwächen, Stärken, seinen Zweifeln und allem voran mit seinem Mut. Die Entwicklung, die er innerhalb des Buches durchmachte, war für mich sowohl spannend als auch herzzerreißend, denn gerade die Familienkonstellation der Lauros empfand ich teilweise als sehr bedrückend. Umso mehr habe ich mich für Luca gefreut, als er seinen eigenen Weg ging. Auch wenn ich anfangs um ihn bangte, so habe ich dabei doch seine Entschlossenheit bewundert. Im Hinblick darauf, was für Forderungen, denn Erwartungen waren es in meinen Augen nicht, seitens seines Vaters an ihn gestellt wurden, war sein Handeln für mich sehr mutig. Er wusste was er wollte und setzte alles daran, entgegen aller Widrigkeiten, dieses auch zu bekommen. Es glich einem Ausbruch und gleichzeitig war es ein Aufbruch in ein neues Leben, dessen Verlauf er sich so sicher nicht vorgestellt oder erträumt hatte. Ich habe es geliebt, wie er seinen Weg fand und diesen dann auch ging.

Beim Lesen habe ich regelrecht mit in den Küchen gestanden, denn Jobst Mahrenholz hat eine so wunderbare Art den Duft, die Konsistenz und den Geschmack der einzelnen Inkredenzien eines Gerichtes zu beschreiben, dass ich mehr als einmal den Geschmack des Beschriebenen geradezu auf der Zunge hatte.

Ich habe die angerichteten Teller direkt vor mir gesehen und es bedauert, nicht selbst kosten zu dürfen. Die Leidenschaft, mit der Luca kochte, war für mich absolut greifbar und sehr mitreißend.

Aber nicht nur das hat mir an dem Buch sehr gut gefallen, auch wenn es wundervoll und wichtig für die Geschichte war. Am meisten haben mich die zwischenmenschlichen Beziehungen in ihren Bann geschlagen. All das unausgesprochene, verborgene und nur mit Blicken und Gesten Gesagte habe ich in mich aufgesogen, da Jobst Mahrenholz in solchen Momenten niemals mit der Brechstange oder dem Vorschlaghammer um die Ecke kommt, sondern diese Szenen immer subtil, feinfühlig und zum dahinschmelzen schön beschreibt. Sie schleichen sich beinahe unbemerkt und völlig mühelos in mein Herz und sind für mich jedes Mal ein Genuss, wenn ich sie lesen darf.

Erscheinungsdatum: 6. März 2014 im Dead Soft Verlag
Seitenzahl Taschenbuch: 388 Seiten

Info: Das Buch wird künftig vom deadsoft Verlag zum MAIN Verlag wechseln und dort in neuem Gewand erscheinen.